Saarregion

GK043 Kordel

Nachbildung eines hochmittelalterlichen Glasofens
Quelle: Kulturkreis Hochmark
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Kordel

D-54306 Kordel


Eva Mendgen

Die Kordeler Hochmark gehört heute zur Region Trier. Hier wurden bis heute alleine sieben Glashütten nachgewiesen, aus römischer Zeit bis ins Hochmittelalter.

Den römischen folgten fränkische Glasmacher, die der in Kordel verehrte Heilige Amandus (594 - 684), auf den das Kloster St. Amand im Hennegau zurückgeht, ins Trierer Land geholt haben soll. Diese sollen ursprünglich von der Gegend um Namur stammen.

Dorthin hatten sich um 500 die Glasmacher der bedeutenden römerzeitlichen Glashütte in Frechen bei Köln zurückgezogen. Die in den römischen Steinbrüchen bei Kordel entdeckten Kupfermineralien Malachit (grün) und Azurit (blau) und in einem zusätzlich eingerichteten Bergwerkbetrieb geförderten Mineralien benutzten die mittelalterlichen Glasfabrikanten auf der Hochmark zur Einfärbung der von ihnen hergestellten Gläser.

Die Erzeugnisse fanden besonders seit der Mitte des 11. Jhs. Absatz in vielen (Benediktiner-) Klöstern und Abteien Niederlothringens, darunter Glasschmucksteine zum Verzieren von kostbaren Reliquiaren, Buchdeckeln oder Kreuzen.

Noch bis zum 13. Jahrhundert waren die Glashütten in Betrieb, eine "Glashuve" bei Kordel wird im Verzeichnis der regelmäßigen Jahreseinkünfte der Trierer erzbischöflichen Verwaltung zuletzt 1215 erwähnt: Die  Kordeler "Glasbauern" mussten außer Glas landwirtschaftliche Erzeugnisse abliefern.

Das Provinzialmuseum führte 1880 eine erste Grabung durch, 1939 und 2001 folgten weitere Grabungen durch das Rheinische Landesmuseum in Trier. Dabei kamen Reste römischer, frühmittelalterlicher, karolingischer und hochmittelalterlicher Glasverarbeitung, Glasschlacken, Glastropfen und Tonhäfen, sowie zwei Glasöfen zutage. 

2009 (?) ließ der Verein Kulturkreis Hochmark unter der Leitung von Dr. Otto Obser aus Kordel einen hochmittelalterlichen Standardofen als Dokument eines historischen Wirtschaftsstandortes errichten, der einmal überregionale Bedeutung hatte.

 

Quellen


Janssen,W. 1975: Studien zur Wüstungsfrage im fränkischen Altsiedelland zwischen Rhein, Mosel und Eifelnordrand. 2 Bände, Text u. Katalog

Krausse, D. L. & A. Fischbock. 2006Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld

Externe Links


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