Nassau
Naturpark Nassau
Michel Deshaies
Quellen | Links |
Der 1963 gegründete Naturpark Nassau ist relativ klein, da seine Oberfläche trotz einer Vergrößerung der Naturschutzzone 1979 nur 590 km² beträgt. Sein Mittelpunkt ist das Tal der Lahn flussabwärts von Limburg; er umfasst die umliegenden Hochebenen bis nach Montabaur im Norden und bis auf die Höhe von Boppard im Rheintal im Süden. Er erstreckt sich somit zum größten Teil über den Rhein-Lahn-Kreis und über das äußerste südliche Ende des Westerwaldkreises (Verbandsgemeinde Montabaur). Trotz der relativ geringen Höhen, die nicht mehr als 546 m auf der Montabaurer Höhe aufweisen, ist das Relief des Parks äußerst zerklüftet, mit der Lahn und ihren mehr als 300 m tief in das rheinische Schiefergebirge eingeschnittenen Nebentälern. Der Verlauf des Lahntals bildet zudem die Trennung zwischen dem südlich gelegenen Teil, dem Taunusgebirge, und dem sich nach Norden erstreckenden Westerwald. |
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Bevölkerung Zudem liegen viele Dörfer und einige Städte gerade noch innerhalb der Grenzen des Parks. Wenn man die Teile der Verbandsgemeinden in Betracht zieht, die vollständig im Naturpark liegen, kommt man auf ungefähr 109 000 Einwohner auf einer Fläche von 548 km², die etwas kleiner ist als der Park selbst. Die Bevölkerungsdichte des Parks liegt bei etwa 200 Einwohnern/km², was ihn zu einem der am dichtesten bevölkerten Naturparke der Großregion macht. Die hohe Bevölkerungsdichte lässt sich durch die Nähe zur Rheinachse erklären, der europäischen Hauptverkehrsachse, und durch die Industrialisierung, die sich im 19. Jahrhundert entlang des unteren Lahntals entwickelt hat, insbesondere durch die lokalen Erzvorkommen (Blei, Kupfer, Silber), die mindestens seit dem 16. Jahrhundert in Dausenau, Bad Ems und Braubach abgebaut wurden. |
Auch das renommierte Thermalbad Bad Ems und die Nähe zu Koblenz, in dessen Bannmeile die Stadt Lahnstein liegt, sind wichtige Faktoren, um die hohe Bevölkerungsdichte in dieser Region zu erklären. Doch die Kontraste zwischen dem Emstal mit zwei der großen Städte (Bad Ems und Nassau) einerseits, in dem sich ein großer Teil der Bevölkerung konzentriert, und den Hochebenen andererseits sind stark. Dennoch sind auch die Hochebenen relativ dicht bevölkert mit vielen Dörfern inmitten der im Mittelalter gerodeten Lichtungen. Die relativ schmalen, kleinen Nebentäler der Lahn sind weniger stark bevölkert als die Hochebenen, vor allem in den unteren, tief eingeschnittenen Teilen. Das urbane Hauptzentrum Montabaur (etwa 12 000 Einwohner) liegt am nördlichen Rand des Naturparks, im Obertal des Gelbachs, eines Nebenflusses der Ems, und erstreckt sich zum Teil über die Hochebene. Montabaur verdankt seine Entwicklung der Lage an einer Hauptverkehrsachse, die Stadt liegt an der Autobahn A3 Frankfurt-Köln und besitzt einen ICE-Bahnhof. |
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Bad Ems im Lahntalhttp://www.gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/na529?task=view&id=1668#sigProId07fd1d814a Foto: M. Deshaies 7/2010 |
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Die Hochebene des Westerwalds südwestlich von Montabaurhttp://www.gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/na529?task=view&id=1668#sigProId6a753446dd Foto: M. Deshaies 7/2010 |
Die Landschaften Die starke Industrialisierung des Lahntals, beginnend mit dem Abbau von lokalen Erzvorkommen (Blei, Kupfer, Silber) hat auch ein interessantes industrielles Erbe hinterlassen. Eine berühmte Landschaft bietet der Rhein, der den östlichen Rand des Parks zwischen der Einmündung der Lahn und Kamp-Bornhofen bildet, mit seinem weiten, 200 m tief eingeschnittenen Tal, über dessen Talhängen zwei Schlösser thronen, Burg Lahneck in Lahnstein und die Marksburg in Braubach. Das vorherrschende Merkmal der Landschaften ist der starke Kontrast zwischen dem Tal der Lahn und den umliegenden Hochebenen. |
Der Taleinschnitt, der meist 200 m, manchmal sogar 300 m übertrifft, und die steilen Abhänge geben trotz der geringen Höhen den Eindruck einer Berglandschaft, . Zusätzlich macht der gewundene Verlauf des Tals oberhalb von Bad Ems die Landschaft noch pittoresker. Auch die umliegenden Hochebenen des Taunus und des Westerwaldes sind ziemlich hügelig. Wenn es auch relativ flache Gebiete auf den Schiefergesteinen gibt, so sind doch alte vulkanische Emissionen Ursprung von Anhöhen und Kuppen mit steilen Hängen, die die Oberfläche der Hochebenen dominieren. Der Wald nimmt zwar einen großen Teil der Hochebenen und der Talhänge ein, trotzdem hat die landwirtschaftliche Erschließung weite Lichtungen erhalten, die vor allem dem Anbau in den sehr offenen Landschaften gewidmet bleiben, besonders im Norden von Bad Ems, um Montabaur, wie auch an den östlichen und südlichen Rändern des Parks. |
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Das Lahntal bei Obernhofhttp://www.gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/na529?task=view&id=1668#sigProIddc71aa15a2 Foto: M. Deshaies 7/2010 |
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Die Marksburg bei Braubach im Rheintal http://www.gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/na529?task=view&id=1668#sigProIdd017663708 Foto |
Projekte Die Offenlegung und Offenhaltung von wertvollen Talauen und der Wiederaufbau von Trockenmauern ehemaliger Weinbauparzellen, sowie die Wiederherstellung von Tümpeln wurden auch gefördert. All diese Maßnahmen sollen dazu dienen, die Biodiversität des Parks zu erhalten. Auch Freizeitinfrastrukturen wurden eingerichtet: Spazierwege im Wald, pädagogische Pfade, Anlagen für Minigolf und Reitsport. Besondere Aufmerksamkeit gilt den historisch-kulturellen Reichtümern wie dem Limes, der ehemaligen befestigten Grenze des Römischen Reichs, der den Park von Nord nach Süd durchläuft. Ein Wanderweg entlang dem Verlauf des Limes wurde mit Hinweistafeln ausgestattet. |