Spiennes

Jungsteinzeitliche Feuersteinminen von Spiennes

Eva Mendgen

 

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Jungsteinzeitliche Feuersteinminen von Spiennes
Foto: ©
D. Edgar

Bei den Jungsteinzeitlichen Feuersteinminen bei Spiennes, einem 6 km südöstlich von Mons gelegenen, seit der Altsteinzeit besiedelten Ort, handelt sich um die größte und früheste heute bekannte Ansammlung von Bergwerken ihrer Art.

Schon in den 1840er Jahren wurden die ersten Funde gemacht. Das Camp à Cayaux ist die größte der drei heute bekannten Minen, es folgen Petit-Spiennes und die in den 1970er Jahren zuletzt entdeckte Feuersteinmine Versant de la Wampe.

Rohstoff
Auf mehr als 100 ha erstreckt sich das Terrain auf einer Hochebene, durchschnitten von der Trouille, einem Nebenfluss der Haine. Hier sind die Reste einer frühsteinzeitlichen befestigten Siedlung gleichzeitig mit den unterirdischen Stollenanlagen erhalten.

Das kieselförmige, blauschwarz, aber auch grau und bräunlich gefärbte Gestein wurde von 4400 v. Chr. bis um 2700/2200 v. Chr. sowohl im Tagebau, als auch unterirdisch abgebaut.

Erhalten ist ein riesiges Netz von Stollen und von zum Teil bis zu zwölf Meter tiefen Schächten, die zur Förderung des Gesteins mit einfachem Gerät, mit Geweihpickeln und Knochenschaufeln, gegraben wurden.

Produktion
Das Gestein wurde gleich vor Ort verarbeitet: Die Stollen sind noch heute übersät von steinzeitlichem Werkzeug, das in unterschiedlichen Entstehungsstadien erhalten ist. Die Produktion muss die Nachfrage vor Ort bei weitem überschritten haben, so dass sich die Handwerker auf wenige Produkte spezialisierten.

Der unter Tage geförderte Feuerstein war von besserer Qualität, er ließ eine Verbesserung der Produkte zu, zum Beispiel von 25 cm langen Äxten und Messern mit besonders langer Schneide.

Dokumentieren die Geräte den hohen Stand des in Spiennes praktizierten Handwerks, so erforderte die Anlage der Stollen auch geologische Kenntnisse.

Weggeworfene Feuersteinabfälle aus der Geräteproduktion
Foto: © D. Edgar

Für den neolithischen Feuersteinabbau verwendete Geweihpickel (vorn steinzeitlich, hinten rezent)
Foto: © D. Edgar

Besichtigung
Die Ausgrabungen gehen auch heute noch weiter. Das zu unterschiedlichen Teilen in öffentlichem und privatem Besitz befindliche Gelände wird von mehreren Gremien verwaltet. Das 2015 eröffnete Centre d’interprétation des Minières néolithiques de Spiennes, Silex’S external link, ist Teil des Pôle Muséal de la Ville de Mons und bietet in Zusammenarbeit mit dem Tourismusbüro von Mons Gruppenführungen an.

Die seit mehr als 50 Jahren aktive Société de Recherche Préhistorique en Hainaut (SRPH) betreibt einen Blog external link und bietet spezialisierte Führungen an.

 

Site des minières néolithiques de Silex de Spiennes
Centre d’interprétation des Minières néolithiques de Spiennes, Silex’S
Rue du Point du Jour
B-7032 Spiennes (Mons)

Société de recherche préhistorique en Hainaut
rue Gontrand Bachy 9
B-7032 Spiennes

Quellen

Collet, Hélène 2014: Les minières néolithiques de silex de Spiennes. Patrimoine mondial de l’Humanité, Institut du Patrimoine wallon, coll. « Carnets du patrimoine » (no 126), 55 S.

 

Externe Links


Centre d’interprétation des Minières néolithiques de Spiennes, Silex’S external link

Société de Recherche Préhistorique en Hainaut (SRPH): Blog Les minières néolithiques de Spiennes external link

Welterbe-Liste der UNESCO: Neolithic Flint Mines at Spiennes (Mons) external link